Voll im Trend: Die Waldorfpuppe

Puppen werden in der Pädagogik als wertvolles Spielzeug angesehen. Das ist besonders dann der Fall, wenn die sogenannten Waldorfpuppen ins Spiel kommen. Diese Puppen sind in Anlehnung an die Lehren Rudolf Steiners und der entsprechenden Pädagogik kreiert worden. Sie werden in Waldorfschulen und Kindergärten eingesetzt. Es soll naturbewusst und kreativ mit den Puppen gespielt werden, um zu reflektieren, dass das Leben ebenso auf diese Art und Weise gelebt werden soll. Der Begriff „Waldorfpuppe“ ist 2002 von den freien Waldorfschulen geschützt worden.

Anzumerken ist, dass Waldorfpuppenarten nicht für Kinder gedacht sind, die auf klassische Weise mit Puppen spielen. Es sind also reine Pädagogik-Instrumente, welche insbesondere als Erstlingspuppen für Kleinkinder gedacht sind. Die Puppen fallen durch die Zipfelmütze, den vernähten Anzug oder einen Overall auf und besitzen so ihr ganz eigenes Aussehen. Holz ist ein fester Bestandteil der Waldorfpuppen, ohne den in der gesamten Waldorfpädagogik nichts mehr geht. Das Naturmaterial wird für fast alle Spielzeuge verwendet. Hinzu kommen weitere unbehandelte Materialien wie Wolle, Holz, Wurzeln und Steine. Die Herstellung der Puppen erfolgt natürlich in reiner Handarbeit, auch um die Details optimal zur Geltung kommen zu lassen.

Die Gesichtsmimik wird aufgemalt oder aufgestickt. Der Mund erhält zudem eine große Bedeutung. Dieser wird so gestaltet, dass weder ein Lächeln noch eine unglückliche Mimik zu erkennen ist. Die Pädagogik von Waldorfschulen und Kindergärten möchten den Kindern damit nicht vorleben, wie die eigenen Gefühle beschaffen sein sollen. Die Gliedmaßen der Puppen sind wenig ausgebildet, Hände und Füße weisen keine Details auf. Sie werden eher wie Stümpfe geformt. Auch Ohren und Haare sind aufgrund der großen Kopfbedeckungen nicht wirklich ausgebildet.

Hintergrund des Spiels mit diesen Puppen ist die Anregung der Fantasie der Kinder. Die Gestaltung der Puppen soll keine Gefühlsanregung sein und ermöglicht dem Kind einen freien Umgang, der für die Entwicklung wichtig ist.

Februar 2015


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