Wissenswertes zum Kauf oder Sammeln von Puppen
Bei den so genannten Rebornpuppen handelt es sich nicht um Puppen aus einem bestimmten Material, sondern um herkömmliche Puppen - meist aus Kunststoff beziehungsweise Vinyl gefertigt -, die in einem besonderen Verfahren veredelt werden und damit echten Kindern zum verwechseln ähnlich sehen sollen.
Heutzutage hat sich das „Rebornen“ (= „Wiedergebähren“) von Puppen zu einem echten Trend entwickelt. Zahlreiche Puppensammler haben diese Technik seither zu ihrem Hobby gemacht und übertrumpfen sich immer wieder selbst im Nachbilden von echten Menschenkindern durch ihre kunstvoll gestalteten Puppen.
Zunächst dient eine einfache Kunststoff- oder Künstlerpuppe als Grundlage. An dieser Puppe werden nun die notwendigen Veränderung vorgenommen, um ihr ein möglichst naturgetreues Aussehen, einem echten Baby nachgebildet, zu verleihen. Zu diesem Zweck wird die Puppe rundum überarbeitet. Sie erhält neue, lebensechte Augen sowie Wimpern und Haare - idealerweise aus echtem Menschenhaar. Wer es ganz perfekt haben möchte, füllt die Puppe noch mit einem Material, das für zusätzliches Gewicht sorgt und so der Puppe die Schwere eines echten Babys verleiht.
Anschließend werden Finger- und Fußnägel lebensecht nachgebildet, meist unter Verwendung von bestimmten Farben und/oder Modelliermasse. Ebenso wird die Haut bearbeitet, so dass sie eine lebensechtere Farbe bekommt und nicht mehr so künstlich aussieht, wie bei herkömmlichen Puppenmodellen aus dem Handel.
Die richtige Kleidung gehört ebenfalls zu einer perfekten Reborn Puppe. Nach Möglichkeit verwendet man hier keine Puppenkleider, sondern Kleidung für echte Babys. Wer es ganz perfekt machen möchte, kann außerdem noch die Puppe mit einem speziellen Duftstoff einreiben, der ihr einen täuschend echten Babygeruch verleiht.
Rebornpuppen haben sich heute mitunter zu echten Sammlerstücken entwickelt. Je lebensechte die Puppe aussieht, desto höher ist der Preis, den ein solches Exemplar einer Sammler Puppe auf spezialisierten Sammlerbörsen und Auktionen erzielen kann. Viele möchten jedoch ihre Puppe gar nicht verkaufen, sondern gestalten sie einfach nach ihren persönlichen Vorstellungen und Wünschen.
Für die Rebornerinnen und Reborner gibt es einen speziellen Verband, den Europäischen Reborn Verband / European Reborn Association e.V.. Die Inhaberin der Webseite Rosis-RebornBabys, ein Vorstandsmitglied des Verbandes, hat die nachfolgende Zusammenfassung bezüglich dem Rebornen zugesendet. Vielen Dank für diese Ergänzung. Wer mehr übers Rebornen erfahren möchte, der wendet sich an den Europäischen Reborn Verband / European Reborn Association e.V.
Reborn-Babys, Reallife-Babys, Reborn-Puppen, Reallife-Puppen - sind der Begriff für lebensecht gestaltete Babypuppen.
Die ersten Reborn-Puppen waren Spielpuppen, die veredelt wurden, indem sie, wenn sie gut gemacht waren, komplett auseinander gebaut wurden. Daher kommt auch der Name: Reborn - Wiedergeboren.
Die Fabrik-Farbe wurde entfernt und die Vinylteile versucht man realistischer mit neuer Färbung zu gestalten. Die Kunststoffaugen wurden durch Glasaugen ersetzt und die in der Regel gemalten Haare werden durch Tressen ersetzt. Ein Schlenkerpuppenkörper wurde durch einen Scheibengelenkkörper ersetzt, da dieser die Positionen, die ein echtes Baby einnehmen kann, am ehesten nachstellen kann.
Bei der Färbung war man zu Anfang der Reborn-Zeit ziemlich experimentierfreudig. Von allen möglichen Farben bis hin zu Möbelpolituren wurde wohl alles ausprobiert. Heute werden in der Regel Reborn-Babys eher aus extra hierfür hergestellten Bausätzen erschaffen. Im Prinzip, sind es dann eigentlich keine Reborns mehr. Der Name „Reallife- Baby“ wäre jetzt passender, da es sich zwar um eine lebensecht gestaltete Baby-Puppe handelt, aber eben nicht mehr um eine „wieder geborene“. Aber der Name „Reborn“ ist wohl einfacher in der Aussprache und hat sich einfach etabliert.
Es haben sich mittlerweile eine Reihe Künstlerinnen etabliert, die sehr schöne Bausätze modellieren. Die Details werden immer genauer herausmodelliert und somit immer lebensechter.
Für die Rebornerinnen hat sich auf dem Markt auch eine Menge getan. Es gibt inzwischen Farben speziell für die Bearbeitung des Vinyls. Hier haben sich sogenannte Weichmacher resistente Acryl-Farben etabliert, die an der Luft trocknen, und die auf synthetischer Ölbasis erstellten Farben, die durch Hitzeeinwirkung trockenen, d.h., die gefärbten Bausätze müssen in einem Ofen bei einer Temperatur von ca 120° getrocknet werden. Ob das nun eine Schädigung des Vinyls hervorruft, oder dabei schädigende Dämpfe austreten ist nach wie vor nicht bekannt oder zumindest nicht belegt. Wir können uns hier nur auf subjektive Erfahrungen der Reborner und Sammler berufen.
Für spezielle Effekte gibt es eine Menge Materialien und „Tinkturen“, die in Händen erfahrener und guter Rebornerinnen wahre Kunstwerke entstehen lassen. Gefärbt wird heute in der Regel in der Real-Skin-Technik. D.h., dass lasierende Schichten, bis zu 25 Aufträge/Färbegänge, auf die Vinylteile aufgetragen werden. Das geschieht mit dem Pinsel oder Schwamm, oder beidem. Jeder Reborner hat hier seine eigenen Vorlieben.
Es werden viele verschiedene Farblasurschichten in unterschiedlichen Farben und Farbtönen. Äderchen, Kapillare, Fältchen, Schattierungen, Rötungen werden hierbei speziell hervorgearbeitet. Dadurch entsteht der realistisch wirkende Hauteffekt. Mit Lacken, Lasuren, oder anderen Spezialitäten lassen sich zusätzliche Effekte erzielen: Tränchen, Spuckebläschen, zarter Schimmer, Pickelchen, oder, oder......
Die Haare werden in der Regel ganz fein gerootet. Rooting bedeutet, dass das Haar - in der Regel Mohair, denn dieses kommt dem feinen Babyhaar am Nächsten - mit einer speziellen Nadel in das Vinyl eingestochen wird. Hierfür werden Gabel- oder Fehlthingnadeln - ganz feine Filznadeln - benutzt.
Microrooting kann heute (fast) jede(r) gute Reborner/in, oder sollte zumindest angestrebt werden. D.h., es werden pro Einstich 1 - 3 Haare eingezogen. Werkzeug und Material hierfür wird angeboten und ist auch gut zu handhaben. Wenige gute Reborerinnen beherrschen das sogenannte Monorooting. Hier wird wirklich nur ein einzelnes Haar pro Einstich in des Köpfchen eingezogen und es entsteht ein feines Babyflaum-Rooting.
Wenige Reborner beherrschen das Rooten von Augenbrauen. Wenn das gut gemacht ist, sieht es einfach toll aus. Sollte aber wirklich nur gemacht werde, wenn es real wird. Sonst haben die Reborn-Babys schnell eine Bürste über den Augen.
Ähnlich verhält es sich mit den Wimpern. Viele Reborner rooten mittlerweile auch die Wimpern. Das wirkt realistischer als geklebte Wimpernstränge, wenn es gut gemacht ist, oder es die Modellierung des Bausatzes zulässt.
Im Zweifel gilt: lieber gut geklebte Wimpern, als schlecht gerootete.
Die Körper der Puppen sind in der Regel Scheibengelenkkörper. Diese haben eine große Beweglichkeit, so dass die Puppen schön präsentiert werden können. Gefüllt werden die Körper mit verschiedenen Granulaten, die eine natürliche Gewichtung ergeben.
Als Granulate werden im Handel mittlerweile eine Menge Arten angeboten. Es gilt, sich auf jeden Fall zu informieren, welche Sorten wie gefüllt werden sollen, denn nicht alles darf überall hinein, da es zwischen bestimmten Materialien zu Unverträglichkeiten kommt und Spätfolgen nicht ausgeschlossen werden können.
Ein Reborn soll nicht nur aussehen wie ein echtes Baby, es soll auch ein natürliches Gewicht haben. Dadurch fühlen sie sich insgesamt realistischer an, wenn man sie im Arm hat. Denn Reborn-Babys sollen nicht ausschließlich zur Dekoration dienen. Sie dürfen gern geknuddelt und herumgetragen werden. Nur als Spielpuppe zum Spielen für Kinder sind sie nicht geeignet.
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